Freitag, 10. April 2009

Spielekoffer

Poker ist nicht jedermanns Geschmack und das Onlinespiel – egal ob um Spielmünzen oder echtes Geld – dürfte in größeren gesellschaftlichen Runden kaum mitspieltauglich sein. Also warum die Idee nicht auf die Bretter gezaubert, die schon bei „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ die Welt bedeuteten …

Yahtzee
Yahtzee ist hierzulande als „Kniffel“ bekannt und zählt für unzählige Camping- und Wohnwagentouristen wohl zur beliebtesten Freizeitgestaltung abseits des Sonnenlichts. Im Hause PARKER hat man sich diesen Klassikers bedient und selbigen quasi postmodern an die Pokergesellschaft angepasst. Das Ziel des Spiels ist analog den Hold’em-Regeln, die hier aber vereinfacht wurden. Die beste Würfelkombination gewinnt. Dazu werden 5 Würfel verwendet, die erfreulicherweise alle unterschiedliche Farben ‚tragen‘. Von zwei bis sechs Spielern kann eine kleine Runde beschäftigt werden.

Der Spielablauf stellt für Pokerkenner kein Problem dar: Ein Spiel besteht aus mehreren „Blättern" (d.h. eine Kombination aus 5 Würfeln). Um ein Blatt zu beginnen, erhält jeder Spieler zwei „Pocket-Würfel“, die sie unter ihren Würfelbechern verstecken. Der Geber wirft dann die „Flop"-, „Turn"- und „River"-Gemeinschaftswürfel (insgesamt 5 Würfel). Während die Würfel geworfen werden, versuchen die Spieler, das bestmögliche Blatt zu erreichen, und setzen Chips in den Pott oder gehen nicht mit („falten"). Im Showdown vergleichen die Spieler, die mitgegangen sind, ihre Blätter. Der Spieler mit dem höchsten Blatt gewinnt den Pott. Danach wird das nächste Blatt gespielt und das Spiel geht weiter, bis nur ein Spieler als Gewinner übrig bleibt. Dabei wird analog der Kartenvariante mit Flop-Turn-River gespielt.

Kakerlakenpoker
Keine Panik, das ist nicht die Variante für Punks, Hausbesetzer und Stino-Verachter. Kakerlakenpoker geht einen eigenständigen Weg, der größten Wert auf ein Hauptmerkmal des Pokerspiels legt: das Bluffen!

Das Spielprinzip (für 2 bis 6 Spieler) ist so simpel, dass es fast keiner Erklärung Bedarf – entsprechend kurz ist dann auch das Handbuch gehalten … Die Spieler versuchen, sich gegenseitig Karten „anzudrehen“. Das heißt, man bietet einem beliebigem Mitspieler verdeckt eine beliebige Tierkarte an. Dabei muss keine Reihenfolge (z.B. Uhrzeigersinn) eingehalten werden. Man stellt dabei eine Behauptung auf – um welches Tier es sich wohl handelt -, die richtig oder falsch sein kann. Wer seinen Mitspieler falsch einschätzt, muss die Karte nehmen und offen vor sich ablegen. Jeder Spieler erhält seinen Anteil aus den 64 gemischten Startkarten. Der Startspieler wählt eine seiner Handkarten aus und legt sie verdeckt auf den Tisch. Danach schiebt er sie einem Spieler hin und behauptet z.B. „Kakerlake“. Der Spieler hat nun zwei Möglichkeiten zu handeln:

I.) Die Karte annehmen. Davor muss der Spieler laut „richtig“ oder „falsch“ sagen. Glaubt oder zweifelt der Spieler zu Recht, erhält der ‚Geber‘ die Karte und muss diese offen vor sich ablegen. Wird dem ‚Geber‘ Unrecht getan, muss der Spieler die Karte offen hinlegen.
II.) Die Karte weitergeben. Der Spieler will die Karte nicht annehmen, sondern weitergeben. In dem Fall darf er sich die Karte geheim ansehen und einem anderen Spieler hinschieben. Dazu muss die zuvor aufgestellte Behauptung entweder bestätigt werden oder eine neue Behauptung aufgestellt werden.Wer als erster vier gleiche Karten (Quartett) offen vor sich liegen hat, verliert das Spiel.

Langer Text, kurzer (Un)sinn: Während bei Yahtzee in der Tat gesellige Unterhaltung aufkommt, kann Kakerlakenpoker wenig begeistern ...

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