Donnerstag, 27. September 2012

que suerte tuve

Die Woche begann mit einem Schreck. Ursache waren nicht die, wie schon oft erlebt, rasch gesunkenen Temperaturen, sondern der Verlust von Reisepass und iPhone. Das kam wie folgt: Mit meinem weiter gewachsen Wust an Papieren bin ich zum Kopierladen, um Kopien für den Notar anfertigen zu lassen - ohne beglaubigte Kopie brauche ich gar nicht in die Migrationsbehörde gehen. Beim Notar angekommen, musste ich feststellen, dass ich zwar noch im Besitz meiner Geldbörse war, aber den Rucksack im Copyshop liegen gelassen habe. Der Inhalt: oben genannte Objekte! Hacha maldita! Zum Glück war ich nicht allein unterwegs und bitte meinen Mitstreiter im Haus meiner paraguayischen Familie anzurufen, da ich mindestens eine Stunde brauch, um dort anzukommen. Die setzen alle Hebel in Bewegung und setzen die Haushälterin des Nachbars in den Bus, mit der Bitte zu besagtem Laden zu fahren und den Rucksack sicherzustellen.
Als ich dann endlich ankam - unzählige Szenarien durchspielend, was im Falle des Verlusts meines Passes für Konsequenzen drohen - war ich froh die Haushälterin mit meinem Rucksack in der Hand zu sehen. Wie strahlen beide. Doch, bevor ich den Inhalt nicht überprüft habe, konnte ich noch nicht entspannt sein. Der Ladenbesitzer hatte den Rucksack gesehen und sicher gestellt. Auch hat er das iPhone entdeckt und sagte mir, als ich eintreffe, dass er versuchte mich anzurufen, aber nicht finden konnte, wo er die Sprache umstellen kann (das im Gerät kein Chip ist, konnte er nicht wissen). Der junge Mann, dachte möglicherweise gar nicht daran das Gerät zu behalten, was im Falle des Verkaufs auf dem Schwarzmarkt wohl den Lohn für mindestens (!) drei Monate Arbeit eingebracht hätte. Ich bin froh, gebe beiden einen stattlichen Finderlohn und bin zutiefst erleichtert und fahre wieder in die Hauptstadt, um meine beglaubigten Kopien der Einwanderungsbehörde vorzulegen ...